APG 2010; 1. Diözesanversammlung, Gruppe 6: Kirche und Gesellschaft

3. Kirche – Vorbild für die Gesellschaft

Kirche ist Teil der Gesellschaft, hat das Potential zur Vorbildrolle.
Die christliche Botschaft mit ihrem Schwerpunkt auf Liebe und Versöhnung ist ein taugliches Angebot für jede Gesellschaftordnung.
Sie könnte und sollte Orientierung geben, die Funktion eines Leuchtturms haben.
Sie könnte und sollte Themenführerschaft übernehmen, sollte sich mehr zutrauen in Fragen die alle in der Gesellschaft betreffen.

Dazu gehört (u. A.):
- Ein vorbildlicher Umgang miteinander in der Kirche, mit den Mitmenschen, mit der Umwelt
- Man sollte Gemeinsames über Trennendes stellen, den Dialog suchen
- Verantwortung für die Schöpfung zeigen und dafür eintreten
- Stärkere Sichtbarkeit nach Außen (Prozessionen, Rosenkranz,…),
- Mut zur Vielfalt
Geschieht dies nicht, wird Vorbildrolle der Kirche unglaubwürdig, Kirche wird marginalisiert, ist aufgrund etlicher Missstände für viele irrelevant geworden.

Dazu zählen:
- Fehlende Stellungnahme zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen (Asylgesetzgebung, Vorfälle politischer Hetze seitens vermeintl. katholischer PolitikerInnen, Tierquälerei,.. )
- Mangelnde Handschlagqualität der Kirchenleitung (wird dzt. oft vermisst; Nichteinhalten von Abmachungen stößt vor den Kopf)  
- (subjektiv empfundene) Ausgrenzung mancher gesellschaftl. Gruppen (Geschiedene, Homosexuelle)
- Weigerung zur Geschlechtergleichstellung
- Fehlende Kompetenz christliche Inhalte in heutiger, verständlicher Sprache zu vermitteln
Konsequenz ist neben zunehmender Irrelevanz auch Scheu vor Identifikation mit Kirche, „outen“ als kirchennahe ist für modern und aufgeschlossen gelten wollende problematisch
Das label „christlich“ ist mitunter sofort mit negativen Vorurteilen besetzt.
Tatsache: es besteht auch eine Spannung zw. Kirche und Gesellschaft, insbes. bei den gebildeten Schichten.

f.d.I.: Ulrike Butschek, Peter Seifert