Gruppen 1.3 Gottesbeziehung - Gottesbilder, 1.4 Glaube - mein Job
Moderation: Markus Pories
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Gesprächsgruppen 1.3 und 1.4

1.3: Gottesbeziehung – Gottesbilder
1.4: Glaube – mein Job

Zu diesen Themen machten sich ca. 20 Delegierte Gedanken, was uns „schweigen macht“. Im Gespräch spielte das Thema „Glaube – mein Job“ dann keine Rolle, die Frage der unterschiedlichen Gottesbilder fand in die Wortmeldungen der TeilnehmerInnen Eingang.

Wir konnten die Wortmeldungen in drei Bereiche zusammenfassen:

Erstens ging es um die inneren Hemmnisse, die mich ganz persönlich daran hindern, das Wort Gottes zu verkünden.
So sprachen manche von mangelndem Mut, der Überwindung, die es kostet, Zeugnis zu geben. Mehrfach wurde auch das eigene Gottesbild genannt, oft unbewusst in den Köpfen verwurzelt, das es uns schwer macht, unbelastet auf die Menschen zu zu gehen. Das JA Gottes, das er zu uns spricht, muss ich zunächst annehmen können, um auch vorbehaltlos andere ansprechen zu können: Du bist in Ordnung, so wie du bist!
Auch die Betrachtung des Glaubens als Privatsache macht es uns oft schwer, uns „öffentlich“ dazu zu bekennen.

Zweitens wurden auch die Hindernisse auf Seiten der „Adressaten“ unserer Verkündigung angesprochen:
Desinteresse oder Gleichgültigkeit ist das, was wir oft spüren, wenn vom Glauben die Rede ist.
Andererseits ist die Erfahrung „Ich bin allein mit meinem Glauben“ oft eine große Schwierigkeit, die uns zum Schweigen bringt. Die Erfahrung, als einzig/r in der Klasse/im Freundeskreis/in der Kollegenschaft in die Kirche zu gehen, katholisch zu sein... macht es oft schwer.
Andererseits machen es uns die Gottesbilder, die – oft aus Tradition und verdrehter kirchlicher Verkündigung stammend – in den Köpfen der Menschen verankert sind, auch schwer, den bedingungslos liebenden Gott zu verkünden.

Wichtig schien auch vielen von uns, dass jedes Gottesbild, das wir vermitteln (wollen), immer nur ein Bild ist: Gott ist immer noch ganz anders, entzieht sich letztlich jeder „bildlichen“ (sprachlichen wie optischen) Darstellung!

Zuletzt wurde aber auch betont, dass es auch strukturelle Hindernisse gibt, die sich uns in den Weg legen und das Verkünden schwer machen.
So wünschen sich viele, dass die Kirchenleitung uns den Rücken stärkt, indem sie klar zu manchen Themen Stellung nimmt und manche „steinernen“ Positionen überdenkt.
Oft wäre es auch hilfreich, wenn die Kirchenleitung zu manchen Themen überhaupt Stellung nimmt – das Schweigen in manchen Bereichen (gesellschaftlich, politisch...) wird oft als wenig hilfreich erfahren.
Das Anliegen, sich in offiziellen Stellungnahmen mehr auf das Wesentliche und das Proprium unseres Glaubens zu konzentrieren, wurde ebenso genannt.

Insgesamt bewegte sich das Gespräch zwischen den Polen meine inneren Hindernisse – strukturelle Hindernisse, wobei die Schwerpunktsetzung der TeilnehmerInnen unterschiedlich war.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Spannung zwischen diesen Polen halbwegs ausgeglichen war – beide Aspekte scheinen wichtig und beachtenswert.


f.d.I.: Maresi Böhm, Markus Pories


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