Gruppe 5.2 Gemeinden ohne Priester vor Ort
Moderation: Susanne Schuster
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Bericht über die Ergebnisse der Arbeitsgruppe 5.2
Gemeinden ohne Priester vor Ort:

Die GruppenteilnehmerInnen waren sehr engagiert und interessiert am Austausch beteiligt. Die Grundstimmung war wertschätzend, die persönliche Betroffenheit hoch.
Das Thema  war emotional sehr besetzt. Die Not-wendigkeit der Anwesenheit von SeelsorgerInnen vor Ort kam deutlich zum Ausdruck.

Bemängelt wurde die kurze Zeit die im Rahmen der Versammlung zum face to face Dialog eingeplant war.

Der Austausch in der Arbeitsgruppe „Gemeinden ohne Priester vor Ort“ wurde von einem Priester als erstem Redner eröffnet, der gleich auf die Apostelgeschichte 14,23 hinwies und daraus folgend einen Priester/Seelsorger für jede Gemeinde fordert.

Jede/r Gruppenteilnehmer/in gab eine kurze Stellungnahme zu dem ab was sie/ihn schweigen läßt oder schweigsam macht.
 Die Zeit dafür war (aufgrund der großen Gruppe und der begrenzten Zeit) leider nur sehr kurz.

Es gab 7 Hauptthemen, zu denen jeweils Stellungnahme abgegeben wurde:

1. Priester:
- Es gibt viele Priester ohne Amt die für die pastoral wieder eingesetzt werden sollen
- Sorge um Priester:
o Fehlende  Begleitung (z.B.: Coaching, Weiterbildung,…)
o Vereinsamung vor Ort
o Aufgabe der Diözesanleitung aber auch Aufgabe der Gemeinden
- Die Zulassungsbedingungen für Priester müssen überdacht werden
o  Zölibat s. 1Kor 9,5 “ Haben wir nicht das Recht eine gläubige Frau mitzunehmen, wie die übrigen Apostel und wie Kephas?  
o Frauenpriestertum
- Die Einführungsphase für Priester, vor allem ausländische ist viel zu kurz, diese
     werden zu schnell in Pfarre geschickt, ohne Deutsch zu können bzw. oft zu wenig.
- Priester sollen sich auf die Seelsorge konzentrieren. Ist es notwendig, dass er
Manager für alles ist, wie Umbauten, Finanzierung usw.?
- Es wurde festgestellt, dass ein Priester als Beruf nicht sehr attraktiv ist.  Stellung in
der Gesellschaft und Kirche. Welche Eltern, Gemeinden ermuntern Jugendliche Priester zu werden?
- Warum kommen keine Priester mehr nach? Das ist auch ein Glaubensproblem.
- Manche ausländische Priester sind nicht freiwillig vor Ort.

2. Laien
- Laien sind mehr gefordert werden, wenn kein Priester vor Ort ist. Hat Vor- und Nachteile.
- Warum werden Laien ausgebildet aber dann nicht eingesetzt und gebraucht? Kommt besonders häufig bei einem Pfarrerwechsel vor das Laien mit ihrem (pastoral-seelsorglichen) know how plötzlich nicht mehr eingebunden werden.
- Laien sollen von der Kirche ernst genommen werden. Als DialogpartnerInnen auf gleicher Augenhöhe!

3. Gemeinsame Verantwortung
- Es herrscht eine zu große Priesterzentriertheit – sowohl von Klerus und Kirchenleitung wie auch von der Gemeinde.
- Jugendpastoral sollte einen höheren Stellenwert bekommen.
- Warum nicht Gemeindeleitung von Leitung der Eucharistie trennen?
- Die Kirchenleitung soll ihre Verantwortung für Priester klarer wahr nehmen!

4. Tabuthemen
- Es besteht der Eindruck, daß diese Themen abgewürgt werden und kein wirklicher Dialog bzw. kein Interesse an einer Auseinandersetzung face zu face besteht. Argumente werden nur selektiv gehört und wahrgenommen.
- Homosexualität
o Warum darf ein Priester der sich zu seiner Homosexualität bekannt hat, nicht mehr sein Priesteramt ausführen?
o Gegen die Diskriminierung von Homosexuellen in Kirche und Gesellschaft
- Der Umgang mit wieder verheirateten geschiedenen
- Zulassung zum Priesteramt: Warum darf ein Priester aus der Ostkirche in Österreich mit Familie sein Amt ausführen und ein r.k. Priester nicht? Frauenpriestertum

5. Pfarrstruktur
- Überdenken des pastoralen Platzes der Sonntagsliturgie
- Mehr Selbständigkeit für die Pfarre
- Gefahr von Indentitätsverlust bei großen Seelsorgeeinheiten
- Seelsorgeräume und Pfarrverbände bewirken, dass der Priester keine Zeit für den Einzelnen hat – Seelsorge kommt zu kurz
- Es benötigt Bereitschaft zum Miteinander über die Pfarrgrenzen hinweg

6. APG 14,23
Jede Gemeinde braucht eine/n Seelsorger/in vor Ort

7. Die Fortsetzung des Gesprächs mit Verantwortlichen der Diözese wird dringend erwünscht!

Zum Schluss muss gesagt werden, dass für die Gruppenarbeit viel zu wenig Zeit geblieben ist!

f.d.I.: Susanne Schuster, Christian Grafinger


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