Gruppe 5.0 Lebt als Gemeinde so, wie es dem Evangelium Jesu Christi entspricht
Moderation: Heinz Hödl
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APG2010 Ergebnisse der Gesprächsgruppe 5.0

Lebt als Gemeinde so, wie es dem Evangelium Jesu Christi entspricht.
Diözesanversammlung 23. Oktober 2009: Fragestellungen
Was hindert mich heute als Gemeinde so zu leben, wie es dem Evangelium Jesu Christi entspricht? Was hindert mich heute in den Gemeinden sein Evangelium zu verkünden?

Gesammelte Ergebnisse:

Überforderung
Viele Aktivitäten in vielen florierenden Gemeinden zeigen von einem aktiven und engagierten Pfarrleben. Aber übertriebener Aktivismus und die laufenden Anforderungen durch das Kirchenjahr führen zu andauernder Überforderung von Priestern und Laien. "Wenn ein Priester fünf Gemeinden betreut, dann hat er nach der Messe keine Zeit mehr, um mit den Menschen zu reden."
Einige konkrete Meinungen/genannte Beispiele:
* Die viele Arbeit engagierter Menschen in den Pfarren, die sonntags den persönlichen Begegnungen im Wege stehen
* Die Gruppenbildung in den Pfarrgemeinden, die manchmal ein Zusammenwirken behindern
* Das Verhältnis der Amtskirche zu den Laien, die zwar viel beitragen, aber wenig Mitbestimmungsrechte haben
* Die immer mehr zunehmende Überforderung der Priester durch die Beauftragung für mehrere Pfarrgemeinden. Diese führt zu immer weniger Zeit für Begegnung und Seelsorge
* Das fehlende missionarische Engagement unseres Pfarrgemeinderates…
* Die fehlende Entlastung der Priester von organisatorischen Aufgaben, damit diese sich mehr auf ihre seelsorglichen Aufgaben konzentrieren können

Mangel an Ressourcen und Qualität
vor allem aber Mangel an Ressourcen wie Zeit oder Sprachfähigkeit (geringe Deutschkenntnisse ausländischer Priester) und mangelnde Delegationsfähigkeit.
Einige konkrete Meinungen/genannte Beispiele:
* Der fehlende Professionalismus in der Verwaltung/Management unserer Kirche
* Das Fehlen von Nachwuchs (Kinder, junge Menschen, junge Erwachsene) in unserer Pfarrgemeinde
* Die breite Kluft zwischen Glaube der Menschen und der kirchlichen Institution
* fehlende Pastoralassistenten/innen bzw. hauptamtlichen Mitarbeiter/innen
* Die mangelnde soziale Kompetenz vieler Mitarbeiter/innen in der Kirche und der fehlende Mut zur persönlichen Ansprache von Menschen
* Die Überforderung der wenigen noch vorhandenen Priester mit Aushilfen
* Die fehlenden Religionslehrer/innen, die sich im Pfarrleben kaum/nicht einbringen
* Die fehlenden helfenden Laien in den Pfarren, weil in unserer Gesellschaft immer weniger Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten bleibt

Mangel an Glauben, Spiritualität und Mut
Mangel an Glauben ("Wenn wir über den eigenen Glauben nicht reden können, wie sollen wir dann mit Fernstehenden reden"), "nichts hindere uns, das Evangelium zu verkünden", hieß es dagegen auch mehrfach.
Einige konkrete Meinungen/genannte Beispiele:
* Nichts hindert mich, nur ich selbst: meine Genügsamkeit und fehlender Mut, neue Wege zu gehen
* Fehlender Glaube und das Fehlen von Christus als die Mitte in den Pfarren
* Mangel an Glauben und Spiritualität sowohl von Priestern wie Laien
* Die fehlende Kreativität und fehlender Mut mit der Mission betrieben wird
* Die eigene Sündhaftigkeit, die mich hindert, den Menschen, die mir gegenüber sind, gerecht zu werden. Der Wohlstand in unserer Gesellschaft, der das Interesse für Religion schrumpfen lässt
* Das fehlende Bewusstsein der Kirchenbasis für das gemeinsame Priestertum aller Getauften

Thema Priestermangel und Zulassungsbestimmungen
In "allen Facetten" ist über das Thema "Priestermangel" diskutiert worden, über die Zulassungsbestimmungen, die Priester ohne Ämter und das Frauenpriestertum.
Einige konkrete Meinungen/genannte Beispiele:
* Die fehlenden Möglichkeiten, auch Laien mit der Spendung von Sakramenten zu beauftragen
* Die längst nicht mehr zeitgemäßen Zulassungsbedingungen zum Priesteramt, die zu einem „sakramentalen“ Notstand in den Pfarrgemeinden führen.
* Der fehlende Mut in den Reihen der „Hirten“ unserer Kirche, längst überfällige Reformen (Zulassungsbedingungen zum Priesteramt) durchzuführen
* Die fehlende Ämter für Frauen in der Kirche
* Es gäbe keinen Priestermangel in den Zentralstellen, sondern nur einen Pfarrermangel in den Gemeinden
* Die Ausgrenzung von Priestern ohne Amt

Strukturen und Lehramt
Die Spannungsverhältnis, in der man heute den Menschen das Evangelium verkünden soll und gleichzeitig das Unverständliche erklären soll, das das Lehramt der Kirche in Rom vorgibt, wird als großes Problem gesehen.
Einige konkrete Meinungen/genannte Beispiele:
* Das Unverständnis, das die Kirche den wiederverheirateten Geschiedenen entgegen bringt
* Die Lehrmeinungen der Kirche, die teilweise in ihren Konsequenzen lebensfremd seien und die sich mit dem Welt- und Glaubensbild vieler Menschen nicht vereinbaren lässt (zum Beispiel das Thema Verhütung)
* Die spürbare Spaltung zwischen der römischen Kirche und der Basiskirche, wie auch der Volkskirche und die Ignoranz für Forderungen der Basiskirche
* Die inneren Strukturen der Amtskirche, die ein glaubwürdiges Auftreten verhindern und die starren Strukturen und Formen, innerhalb der Kirche
* Die fehlenden Mitspracherechte der Gemeinden bei der Pfarrbesetzung
* Der Kirchenbeitrag, der viele abschreckt
* Die starren Strukturen und Formen, die innerhalb unserer Kirche bestehen

Allgemeines
* Die „religiöse Aufdringlichkeit“ mancher Menschen in der Kirche
* Die Abgrenzungen der Pfarrgemeinden hin zu „Fernstehenden“
* Das Versäumnis unserer Kirche mit der Zeit zu gehen
* Die fehlende Nutzung moderner Werbe- und Kommunikationsmedien in der Kirche


f.d.I.: Stefan Adrigan, Heinz Hödl


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