Gruppe 4.0 Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt
Moderation: Karl Langer
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4 „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt …“
(Mt 25,40) oder: Wie aufmerksam sind wir auf die Nöte unserer Mitmenschen?

Christus können wir im Nächsten erkennen, besonders im Leidenden. Es liegt an uns, dem Evangelium ein konkretes Gesicht zu geben: „Es ist schön, Menschen zu treffen, die versuchen, in unserer Gesellschaft der Botschaft des Evangeliums ein Gesicht zu geben ... Nächstenliebe ist nicht delegierbar ... Gott will Mitliebende ... ich muss ein Liebender werden, einer, dessen Herz der Erschütterung durch die Not des anderen offen steht. Dann finde ich meinen Nächsten, oder besser: dann werde ich von ihm gefunden.“ (Papst Benedikt XVI. am 9. Sept. 2007 im Wr. Konzerthaus)
Wie aufmerksam sind wir den Nöten unserer Mitmenschen gegenüber? Oder sind wir nicht vielfach in Versuchung, dieses Thema auf die Caritas und auf professionelle Organisationen abzuschieben, Nächstenliebe zu delegieren? Wie können wir uns gegenseitig ermutigen, Mitliebende zu sein?

1. TeilnehmerInnenstatistik
11 Frauen
9 Männer
16 Ehrenamtliche
4 Hauptamtliche
Vikariat Stadt: 10 TN
Vikariat Nord: 6 TN
Vikariat Süd: 4 TN

2. Atmosphärisches
Der Austausch in der Kleingruppe fand in einer offenen rücksichtsvollen Atmosphäre statt. Nach der allgemeinen Begrüßung folgte eine kurze Vorstellrunde mit der Schilderung der je persönlichen Motivationen sich für eine Kleingruppe zum Thema „Diakonie“ zu melden. Der Austausch fand in den Räumlichkeiten der Studentenverbindung Panonia in der Färbergasse, Wien 1, statt.

3. Inhaltliches
Die Frage „Was hindert mich heute am verkünden?“ wurde in Beziehung gesetzt zu den Fragen des Hirtenbriefes zum Prozess APG2010 von Kardinal Schönborn (Text siehe oben).
Caritas/Diakonie wird von allen TN als wesentlicher Bestanteil der Verkündigung gesehen. Programmatische Aussage: Wir sind die Caritas, jeder/jede Einzelne ist das Gesicht für eine gelebte Caritas der Kirche, der christlichen Gemeinschaft.
Als Herausforderungen, die auch mal hinderlich für den Verkündigungsdienst sind,  wurden erwähnt:
> mangelnde Unterstützung für den Bereich der Caritas im Raum der Diözese/Pfarre
> Caritas wird häufig als nicht gleichwertiger Bereich des Pfarrlebens erfahren (im Gegensatz zur Verkündigung, Liturgie und Gemeinschaft)
> Tätige Nächstenliebe wird an „Professionisten“ und/oder „Konzerne der Nächstenliebe“ delegiert
> Achtsamkeit für das Thema Alter (auch Senioren werden weniger) wurde eingefordert
> Spannungen zwischen Professionalität und spontaner Hilfsbereitschaft wurden diskutiert
> Mehr Transparenz der „Firma Caritas“ wurde angemahnt
> Seelische Nöte als Form der Armut wahrnehmen (Kinder, Jugend, Geschiedene, Einsamkeit, …)

In einem weiteren Schritt wurden auch persönliche Hinderungsgründe für den Verkündigungsdienst genannt:

> Überforderung
> Feigheit
> Zweifel
> Routinearbeit
> Zerstreutheit
> Kommunikationsprobleme
> Ohnmacht
> Überheblichkeit

Der Dienst am Nächsten als unaufhebbaren Teil der Verkündigung macht Freude! Diese Freude war bei den Teilnehmer/innen spürbar!

f.d.I.: Christian Gottfried, Karl Langer



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