Gruppe 3.3 Glaubenswissen - wie viel ist nötig?
Moderation: Pfr. Christoph Goldschmidt
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Zusammenfassung der Gesprächsgruppe 3.3
Glaubenswissen – wie viel ist nötig?

1. Erste Runde mit Stellungnahmen
* Es gibt viel Unwissen aber auch Interesse am Glauben.
* Frage: Wie damit umgehen, wenn Menschen Vorstellungen vom Glauben haben, die der Lehre der Kirche nicht entsprechen?
* Bei Taufgesprächen bzw. Gesprächen rund um ein Begräbnis wird zwar oft eine Sehnsucht nach einem Glaubensleben spürbar, aber das nötige Glaubenswissen dazu ist meist gering.
* Problem, wenn Menschen nur die „Traditionen äußerlich“ leben
* Es scheint, dass manche Religionslehrer, zu „billig“ den Unterricht gestalten, d.h. den Schülern zu wenig nachhaltig das nötige Glaubenswissen vermitteln.
* Genügt es, nur „zu lieben“ – ohne Glaubenswissen? Frage eines Pfarrers an sich selbst: Wie viel darf ich nicht wissen, um dennoch Gott verkünden zu dürfen?
* Für Pfarren, die weiter weg von Wien sind, ist es oft schwer, jemanden für die Erwachsenenbildung zu bekommen.
* Aus einer Bibelrunde kann auch eine Glaubensgesprächsrunde werden!
* Beobachtung in einer Pfarre: Auch beim „inneren Kreis“ der Pfarre gibt es oft eine Unbeholfenheit in Glaubensfragen
* Wenn man sich um ein Glaubensleben und das Glaubenswissen bemüht, dann kann man den Glauben auch auf das Leben bezogen vermitteln.
* Wie einfach darf und muss ich werden beim Predigen?
* Es ist wichtig, Glaubenswissen einfach zu vermitteln und durch Erfahrung zu erschließen.
* Heute fehlt öfter schon bei den Großeltern das Glaubenswissen, das merkt man dann natürlich auch bei den Enkelkindern (Erstkommunion).
* Ich habe gute Erfahrungen gemacht, wenn ich Menschen von meinen Glaubenserfahrungen erzählt habe.
* Es ist wichtig, Brauchtum mit dem Glaubenshintergrund zu verbinden (z.B. im Kinderliturgiekreis)
* Familienvater: Ich habe für meine Töchter einen „Langzeitplan“, was ich ihnen an religiösem Grundwissen mit auf den Lebensweg geben möchte („Basics“, Glaubensbekenntnis, Vater unser, 7 Sakramente, 10 Gebote). Eine Hilfe ist es für mich zu überlegen: Was war an Glaubenswissen bei den Aposteln da?
* Familienmutter: Durch Tochter wieder mit Glaube und Pfarre konfrontiert. Durch Mitarbeit in der Pfarre vor die Frage gestellt: Ist das überhaupt richtig, was ich da weitergebe? Ich möchte Antwort geben können, um mitzuhelfen, Hindernisse bei Menschen auszuräumen. Im Religionsunterricht geschieht öfter zu wenig.
* Familienmutter: Oft enormes religiöses Unwissen da bei Kindern (z.B. Erstkommunionunterricht, Frage eines Kindes: „Was ist die Bibel?“)
* Wichtig bei der Vermittlung an Kinder: Was bedeutet das für ein Kind?
* „Man sieht nur, was man weiß.“
* Wie viel Brauchtum braucht es?
* Es kommt vor, dass auch Eltern, deren Kinder in kath. Privatschulen gehen, sich gegen zuviel an Vermittlung von Glaubenswissen sträuben.
* So wichtig: Erfahrenes Glaubenswissen vermitteln!
* Problem für Religionsunterricht: Strukturelle Konkurrenz (letzte Stunde, ...)
* So wichtig: Glaubenswissen begründet vermitteln.
* Im Religionsunterricht Interesse am Glauben vermitteln.
* Warum unterrichten so wenig Priester in der Schule?
* Es gibt Religionslehrer, die am Sonntag nicht in die Kirche gehen.
* Wissen um den Glauben verstärkt auch die Glaubensakzeptanz
* Auch in katholischen Schulen wird man manchmal als Ministrant belächelt.
* Bei der Glaubensvermittlung ist es so wichtig, dass für die Menschen deutlich und verständlich wird, dass der gelebte Glaube ihnen Vorteile für ihr Leben und ihr Zusammenleben mit anderen Menschen bringt. Gott will unser „Leben in Fülle“!
* Glaubensvermittlung für Hirn-Herz-Verstand!
* Bei der Weitergabe von Glaubenswissen immer auch auf die Vermittlung von Sinn, Wirkung, Folgewirkung achten: Was bewirkt es unmittelbar und langfristig, wenn ich entsprechend dem Glauben leben? Was bewirkt es unmittelbar und langfristig, wenn ich nicht danach lebe?

2. Zusammenfassung und Hauptanliegen auf dem Plakat
Wir meinen, dass …
* … Wissen die Glaubensakzeptanz stärkt: "fides quaerens intellectum".
* … es ein Glaubenswissen braucht, das Generationen verbindet.
* … Glaube ein wundervolles Geschenk (Gnade) ist.
* … es Herz, Hirn und Hand braucht (Berührtsein, Verstand und Praxis).
* … das biblische Fundament essentiell ist (lebendige Erfahrung der Autoren).
* … Priester authentische Verkünder des Glaubens sein müssen.
* … Priester Verkünder des authentischen Glaubens sein müssen.
* … Glaubenswissen im Hinblick auf geglücktes Leben vermittelt werden soll.

Daraus ergeben sich Fragen:
* Lebe ich das, was ich verkünde?
* Ein wie glaubwürdiges "Wir" erwächst daraus?

Was hindert uns daran, Glaubenswissen zu vermitteln?
* Glaube spielt in Familien oft keine Rolle.
* Wir haben selbst zu wenig Mut zum Zeugnis.
* unsere Hoffnungslosigkeit in der Kirche

Abschließendes und zusammenfassendes Zitat aus der Heiligen Schrift:
    „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt,
    die euch erfüllt.“ (1 Petr 3,15)

f.d.I.: Pfr. Christioph Goldschmidt


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