Wallfahrt – Mit Paulus in Rom
© Rupprecht@kathbild.at400 Frauen, Männer und Jugendliche pilgerten bei der Diözesanwallfahrt mit Kardinal Christoph Schönborn nach Rom. Die Tage vom 30. April -
4. Mai waren eine Ermutigung, am missionarischen Prozess ”Apg 2010“ mitzuwirken.

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Erster Tag, 1. Mai:
Beim Gottesdienst in der Patriarchalbasilika Santa Maria Maggiore, der Lieblings-Basilika von Papst Johannes Paul II.,  erinnert der Kardinal in der Predigt daran, dass es entscheidend sei, ”wie Paulus eine Begegnung, eine Erfahrung mit Jesus zu haben“. Es gehe darum, sich um ”Freundlichkeit, um Tugenden, um Geduld und Rücksicht“ zu bemühen. Im Hinblick auf den diözesanen Missionsprozess ”Apg 2010“ unterstrich Schönborn, ”dass wir das Unsrige dazu beitragen wollen, dass die Menschen das Glück haben, Jesus kennenzulernen“. Schönborn: ”Jesus ist nicht zu haben ohne die Kirche."

Am Nachmittag steht der Besuch von Tre Fontane, dem überlieferten Ort der Enthauptung des Paulus, und von St. Paul vor den Mauern auf dem Programm: Auf dem dortigen Apsis-Mosaik ist Papst Honorius III. abgebildet. Schönborn: ”Wir Dominikaner verehren ihn, weil er unseren Orden anerkannt hat.“

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Zweiter Tag, 2. Mai:
Nach dem frühen Frühstück (6 Uhr!) geht’s in den Petersdom zur festlichen Eucharistiefeier. Weihbischof Stephan Turnovszky nennt ”drei Voraussetzungen für das Gelingen“ von ”Apg 2010“: ”die Vertrautheit mit Christus, das Geheimnis des Kreuzes und die ganz praktische Nächstenliebe.“ Die Beziehung zu Christus hänge mit der Beziehung zur Kirche zusammen. Turnovszky: ”Wir brauchen ein offenes Herz für das, was uns der Papst sagen will.“ Im Hinblick auf das Kreuz mahnte der Weihbischof, dieses ”so anzunehmen wie es ist, und nicht, wie ich es gern hätte“. Die Nächstenliebe bedeute ein ”Ja sagen zu dem Menschen, neben dem ich gerade stehe“.

Nach der Besichtigung der Peterskirche und der Papst-Gräber geht es zum Lateran, der ”Mutter aller Kirchen“ – mit den Häuptern der Apostelfürsten Petrus und Paulus. Ein kurzer, aber heftiger Regenguss hält manche von dem ca. 4 Kilometer langen Weg auf der Via Appia Antica ab, auf der auch Paulus die Ewige Stadt erreichte. Nach dem Besuch der Callistus-Katakomben – Katakomben waren keine Versammlungsorte, sondern in den Augen der frühen Christen ”Schlafstätten des Todes“, also Friedhöfe – und einer Vesper ist es Zeit für ein reichliches römisches Buffet.



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Dritter Tag, 3. Mai:
Morgendlicher Rundgang durch das Zentrum Roms. Piazza Navona, das Pantheon, Santa Maria sopra Minerva (die einzige gotische Kirche Roms, mit dem Grab der hl. Katharina von Siena) und der Trevi-Brunnen.  Zurück über die Engelsbrücke auf den Petersplatz, wo schon Zehntausende warten. Beim ”Regina caeli“ begrüßt Papst Benedikt XVI. auch ”die Pilger der Diözesanwallfahrt der Erzdiözese Wien und das Militärordinariat“. Der Papst ermutigte alle Pilger aus dem deutschsprachigen Raum, die ”Botschaft von Jesus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen“ zu den Menschen zu bringen, wie es Paulus getan habe, und ”heute Apostel des Heils und der Liebe Christi“ zu sein. Fahnenschwenken, Jubel unter den Pilgern.  Beim Abschlussgottesdienst in St. Paul vor den Mauern erinnert Kardinal Schönborn an das Fundament aller Mission: die ”persönliche Beziehung zu Jesus Christus“. Jesus könne durch das Betrachten des Evangeliums, der Hl. Schrift erkannt werden. Paulus habe ”immer im Team“ gearbeitet, das zeige die Grußliste des Römerbriefs (Kapitel 16) – eine ”Schule der Gemeinschaft“. Schönborn: ”In den kommenden Jahren werden unsere Pfarren wichtiger werden, weil sie ein soziales Netzwerk bilden.“ Paulus wollte die Liebe Christi allen mitteilen: ”Alle Menschen sollen die Barmherzigkeit Gottes erfahren, das ist auch das Ziel von Apostelgeschichte 2010.“

”Die Wallfahrt war ein diözesanes Erlebnis, ein Bild für das Unterwegs-Sein“, resümiert Generalvikar Franz Schuster im Gespräch mit dem ”Sonntag“: Schuster: ”Der missionarische Eifer des Paulus, sein Mut und seine Christus-Verbundenheit sind weiterhin Hilfe und Unterstützung auf unserem diözesanen Weg.“ Heute gehe es ”verstärkt darum, Menschen das Evangelium zu vermitteln, zu bringen, damit sie das Glück des Lebens in Christus finden können“. Der Generalvikar ist überzeugt, ”dass die Wallfahrt ein wichtiger Impuls dazu war“.

© Der Sonntag, Stefan Kronthaler

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(red)


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