Gruppe 6.0 Kommt und seht
Moderation: Heinrich Haidl
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Mitschrift APG 2010,
Gesprächs-Gruppe „Was hindert mich heute, zu verkünden - macht mich schweigsam?“, Themengruppe 6.0 Kommt und seht, 23 TN

* Spannungsfeld  Hauptverantwortliche(Klerus) – Ehrenamtliche(Laien)
* Werbung für unsere Kirche
* Knackpunkte heute – Pfarrer „sollte“ überall dabei sein, liegen aber anders. Sollte mehr in Familien mit Schicksalsschlägen, Unglücksfällen sein. Miteinander beten, singen, reden über Bibelstellen – Jugendliche, Leute brauchen Hilfe.
* Person Pfarrer vor Ort – kann viele Dinge delegieren z.B. Kirchenrenovierung. Mehr Kontakte mit den Menschen und Schwerpunkt in der Seelsorge
* Eingestehen auch „das die Kirche verloren hat“. In Brüssel interessiert das keinen Menschen.
* Kirche muß sich mehr einbringen, z.B. in den politischen Parteien, in Brüssel Lobbing machen. Kontakte fehlen zu der Gewerkschaft. Mich hat gestört, Kard. Schönborn war nicht am Gewerkschaftskongress.
* Bin Mutter von 3 Kindern – in der Kirche gibt es sehr viel „Verlogenes“. Besser wäre es, nach innen zu schauen.
* Es gibt einen Unterschied zwischen Landpfarre – Stadtpfarre. Einsparungen werden notwendig sein.
* Laien können nicht alles erledigen z. B. in der KA. Einsparungen sind falsches Signal, besonders dort wo Menschen den Großteil ihres Lebens verbringen, in der Arbeitswelt.
* Wesentlich für die Stimmung in der Kirche ist die „Großwetterlage“, 60 – 80 % der Gläubigen erwarten sich Änderungen im Zölibat, „Gottesdienstleiter“(Anmerkung: den lat. Ausdruck werde ich sicher falsch schreiben). Das sind Tatsachen, die durch den Heiligen Geist eingegeben werden.
* Es wäre an manchen Stellen besser-gute Laien als „schlechte Priester“.
* In meiner Jugend faszinierte mich die Vielfalt der Kirche-Gemeindetheologie, Strömungen in der Befreiungstheologie. Heute nicht mehr gegeben, zu viel Tradition.
* „Kirche muß nicht immer Sonntagsgottesdienst sein“
* Persönliche Einbringung in der Kirche ist wichtig. Pfarrer – Hausbesuche, Person muß dafür auch geeignet sein.
* Komme aus einem Pfarrverband mit 5 Pfarren, Priester kann nicht für alles zuständig sein.
* Heute Priesterzentrierung. Wirkung des Hl. Geistes – weniger Priester, Laien mehr Verantwortung. Rom spielt eine große Rolle. Großwetterlage in der Kirche ganz schlecht.
* Wir sind mit unserem jungen Priester sehr zufrieden. Haben eine Jungschar - u. Pfadfindergruppe in der Pfarre(ca. 2000 Katholiken). Aber die Jugendlichen kommen nicht zum Gottesdienst. Kommentar: “Was gibt mir das“. Mir fehlt das Herz in der Kirche.
* In meiner Jugend großartige Jugendmessen gefeiert, vielleicht heute alles zu „überladen“.
* In der Jugendarbeit fehlt der persönliche Zugang. Es gibt gute Veranstaltungen, aber dann fehlt der Kontakt z.B. durch persönliche Erlebnisse.
* Kirche wird oft in den Medien als „streitende“ Kirche dargestellt, das ist nicht gut. Kirche hat eine positive Option, es gibt nicht nur verbotene „Sachen“.
* Die “Konkurrenz“ ist heute sehr groß, ich kann die „Kirche“ nicht mehr so verkaufen wie vor 20,30 Jahren.
* Kirche tritt weltweit für Arme, Gerechtigkeit ein. Gewaltig was die Kirche in dieser Hinsicht leistet. Ich lebe gern in der Kirche. Weltsituation ist antichristlich, gegen diese Stimmung müssen wir angehen.
* Werden oft positiver als Kirche wahrgenommen als wir glauben.
* Mich hält die Kirche, ich bin in meiner Ortskirche zu Hause.
* Kirche ist die beste Organisation im Land. Werde in meinem Glaubensleben nicht behindert durch – Zölibat – Geschiedene Wiederverh. – usw. Werden positiver dargestellt, wenn wir die „Kirchentüren“ aufsperren. Gesellschaft sucht uns. Wir brauchen eine offene Kirche. Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir die Gesellschaft auf unsere Seite bringen können. Dürfen niemanden ausschließen!!!
* Haben in unserer Pfarre eine Mutter-Kind-Gruppe gegründet. Wir haben dadurch etliche junge Eltern in die Kirche gebracht.
* Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Umgang Geschiedene-Wiederverh.in unserer Pfarrgemeinde sind schlimm.
* Wandel in der Gesellschaft zur Kenntnis nehmen z.B. in der Jugendarbeit, heute kann ich nicht mehr „einteilen“, nicht alles vorgeben. Jugendliche sollen sich selbst darstellen.
* Kirche wird ernst genommen, durch „Kleinstarbeit“, z.B. durch Hilfestellung “Gleichnis vom barmherzigen Samariter“.
* Ehrenamtliche Jugendarbeit – Zeiten haben sich geändert. Vor 20 Jahren hatten Jugendliche mehr Zugang zu einem Gottesdienst.
* Mut machen vor Veränderungen in der Kirche. „Dinge“ die weniger werden zu bejammern – die Kirche stirbt deswegen nicht – es ist aber schmerzlich. Nicht Angst haben, Dinge zu verändern. Veränderung als Chance wahrnehmen.
* Pfarrstrukturen sind heute sehr groß. Können diese nicht mehr aufrecht erhalten. Mutig für neue Strukturen.
* Man kann nur „das“ weitergeben, was wir empfangen haben. Was wir durch Christus empfangen haben.
* Möglichkeiten – Menschen anzusprechen, nicht nur in liturgischen Veranstaltungen.
* Kirche muß vielfältiger werden, z. B, in einer Messfeier. Nicht immer einfach, oft eine „Gratwanderung“.
* Für Jugendliche in unserer Pfarre – Einstiegsmöglichkeiten z. B. Sozialarbeit in Rumänien, Bergwanderungen. Persönliche Fähigkeiten einbringen.
* Kirche hat die Möglichkeit Jugendliche in Schule bzw. im Kindergarten „zu packen“(große Chance, man könnte hier mehr tun). Wenn schicke ich in die Jugendarbeit, habe ich die „Besten“ dafür.
* Priester gehört in den Religionsunterricht in der Schule, hat dadurch besseren Zugang zu den Kindern.
* Wir leben manchmal wie in einem Paradies – aber in der Schule haben sich viele Kinder vom Religionsunterricht abgemeldet.
* Bin AHS-Schüler , würde durch eine Abmeldung Freistunden haben(Geschenk bei der großen Wochenstundenanzahl). Sind 28 Schüler – 10 nehmen am Religionsunterricht teil. Räumlichkeiten der Kirche sind für Jugendliche nicht ansprechend. Riesige Kirchen für ganz kleine Gruppen, fühlen uns nicht wohl – Kapelle wäre einfacher.
* Entscheidend die Frage – wie können wir auf die Gesellschaft hören.
* Jugendliche können eigene Entscheidung treffen, Abmeldung vom Religionsuntericht.
* Unser Tun sollte mehr Zuneigung, mehr Liebe haben.
* Zuhören ist sehr wichtig. Bessere Koordination notwendig. Hauptproblem liegt in der Bildung. Wie können wir auch in bestimmten Lebenssituationen „andocken“.
* Pfarrflohmarkt ist oft eine Möglichkeit an „Fernstehende“ der Kirche heranzukommen.
* Jugendliche haben Spaß an Arbeiten in der Pfarre, obwohl anstrengend für die Pfarre.
* Gestern  - Heute. Ehrenamtliche opferne ihre Freizeit, früher als Pflichtbewusstsein. Heute ist es Begeisterung. Frage: „Wie können wir heut diese begeistern?“

Zitat der Runde: Auf den Punkt gebracht: Ich bin zwar katholisch, aber nicht sehr.

f.d.I.: Heinrich Haidl


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