5.4 Attraktivität und Offenheit unserer Gemeinden
Grundsätzliche Frage * Warum wollen wir überhaupt, dass mehr Menschen in die Kirche kommen?
Herausforderungen für unsere Gemeinden
* Das demographische Schrumpfen ist auch in den Gemeinden merkbar. * Es fehlt die Ausstrahlung der Gemeinden. * Es fehlt an Priestern. * Zum Pfarrfest und zum Pfarrcafe kommen Leute, die Kirche aber bleibt leer. * Kinder und Jugendliche fehlen. * Gemeinde wird nicht in die Personalpolitik der Diözese eingebunden. * Es fehlt uns die Übung, über Gott und die Beziehung zu Gott positiv zu reden. * Es gibt zu wenig Mitarbeiter in Pfarren. * Manche pfarrliche Mitarbeiter verstehen ihr Tun nicht als Dienst für andere, sondern als Amt, das mit Machtausübung über andere verbunden ist. * Es war zu keiner Zeit leicht für die Kirche, sie stand immer vor Herausforderungen.
Diskussionen
* Wir als Gemeinde sollen nicht nur glücklich zusammen leben, sondern über den Tellerrand blicken. * Wir arbeiten für innen, aber wo gehen wir nach außen? * Es ist wichtig, auf die Straße zu den Menschen hinaus zu gehen. * Die Menschen sind auf der Suche. * Der andere ist als Mensch wichtig, nicht um die Zahlen zu erhöhen. * Wir haben die falsche Grundhaltung des Verwaltens „Wir sind hier, kommt zu uns“
* Für Neue ist es schwierig, in der Pfarre zu Pfarrgruppen dazu zu stoßen. * Wir können von den Freikirchen lernen, mit welcher Offenheit sie auf Neue zugehen und sogar einen eigenen Welcome-Service haben. * Um auf Neue zuzugehen, ist auch ein Verzicht auf Bequemlichkeit notwendig.
* In unserer Gemeinde funktioniert alles ohne Gott. * Wir verkünden ethische Positionen, statt die Fragen „Was bewegt uns?“ oder „Was ist unser Glaube?“ zu beantworten. * Es mangelt an Spiritualität, der innerste Kern fehlt.
* Eine konkrete Pfarre ist nicht für jeden attraktiv, es braucht mehrere Pfarrgemeinden, die mit unterschiedlichem Profil zusammen wirken. * Es gibt viele Aktivitäten, aber unser Herz ist krank. * „Rede über Gott nur, wenn du gefragt wirst, aber lebe so, dass du gefragt wirst.“ * Die Beziehung mit Christus fängt mit der Beziehung zu den Mitmenschen an. * Wir sind Mitarbeiter Christi und brauchen die Vertiefung dieser Beziehung: Man kann nicht schenken, was man nicht hat. * Wir brauchen den Glauben der anderen als Ermutigung.
Konkret
* Begrüßungsdienst in der Kirche vor der Hl. Messe, z.B. in Verbindung mit dem Austeilen der Liedzettel * Begrüßungsteam beim Pfarrcafe, dass versucht mit den "neuen Gesichtern" und "wenig integrierten Mitgliedern" ins Gespräch zu kommen – es kann von Vorteil sein diesen Dienst sichtbar zu machen. Vorschlag: mit Anstecker (z.B. mit der Aufschrift Begrüßungskomitee)" * Stehtische im Pfarrcafe statt Sitztische, um leichter mit Neuen ins Gespräch zu kommen * Kirchentore offen halten, verbunden mit einem Willkommensdienst und Gebetsmöglichkeit vor dem Allerheiligsten * Kreuzweg außerhalb der Kirche auf der Straße * Persönliche Elemente in der Liturgie, z.B. persönliches, frei formuliertes Gebet nach der Kommunion oder bei Wallfahrten persönliches, freies Gebet beim Morgengebet * Angebote für Zielgruppen statt für alle * Pfarrstammtisch als niederschwelliges Angebot * Mitarbeiter beim Bau vom Pfarrzentrum helfen mit, die sonst nichts mit der Pfarre zu tun haben * Reisen organisieren, um Fernstehende einzuladen * Events für Jugendliche organisieren * Jugendliche zum Weltjugendtag einladen * Tiersegnung zum Hl. Franziskus am 4.10. * Gemeindeabende zum Aufwecken der Gemeinde veranstalten
Offene Fragen
* Wie kann ich meine Liebe zu Christus sichtbar machen? * Wie können wir über unseren Glauben in unseren Gemeinden reden? * Wie überwinden wir die Bequemlichkeit in unseren Pfarren? * Wie können neu zugezogene Familien angesprochen werden? * Wie können Neue hinein genommen werden? * Wie kann nach Erstkommunion und Firmung weiter gemacht werden? Würden andere Altersgrenzen helfen? * Wie können wir am besten mit der Überlastung unserer Priester umgehen? * Was machen wir, wenn der Priester nach der Hl. Messe nicht bleiben kann, sondern gleich wieder weg muss?
Statement im Plenum
* Offen ist eine Gemeinde, die auf Neue zugeht. * Attraktiv ist eine Gemeinde, die Christus als lebendige Mitte hat. * Der persönliche Glaube ist oft das größte Tabuthema in der Kirche.
f.d.I.: Benedikt Michal, Michael Weinlich
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