Mit diesen eindringlichen Worten hat Papst Benedikt XVI. noch als
Kardinalsdekan das Konklave eröffnet. Die Freude des Glaubens können wir
anderen aber nur dann weitergeben, wenn wir selber aus dieser Freundschaft
mit Christus leben und in seine Schule gehen.
Der Prozess „Apg 2010“ soll in erster Linie ein Anstoß zu dieser Mission
sein. Und so wie die Apostelgeschichte das Werden der Kirche bezeugt, ist es
auch immer ein Ringen um die innere und äußere Gestalt, um Struktur und
Organisation. Damals waren es die Anfänge, heute schauen wir dankbar auf
eine reichhaltige Tradition zurück.
Wir müssen nicht alles neu erfinden, haben aber auch Klärungsbedarf in
vielen gestalterischen Fragen. Ohne diese anzugehen, werden wir nicht frei
und ungehindert das Evangelium bezeugen können. So besteht der Prozess „Apg
2010“ aus mehreren Ebenen des sich Sammelns – Innehaltens, der
Auseinandersetzung mit offenen Fragen, des Austausches und gemeinsamen Beten
und Feiern genauso, wie der Sendung und des Aufbruches. Wir schreiben heute
Apostelgeschichte weiter, weil der Geist selbst uns aufs Neue antreibt und
aussendet. Machen wir uns an die Arbeit, um wie der Völkerapostel Paulus
„allen alles zu werden“ und so viele zur Freundschaft mit Christus einladen
zu können.
Daraus erwächst eine einzigartige Hoffnung für Kirche und Welt. Neue
Apostel und Zeugen werden gesucht. Sie brauchen Formung und Sendung: „Ihr
werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen
wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und
Samarien und bis an die Grenzen der Erde.“ (Apg 1,8)
(red)
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